Im Zusammenspiel mit einer rhythmischen Fassadengliederung und präzise gesetzten Öffnungen entsteht ein Gebäude mit freundlicher und einladender Wirkung, welches zugleich Robustheit und Ruhe ausstrahlt. Das Hospizgebäude soll in seinem städtebaulichen Umfeld als neuer Typus wahrgenommen werden. Die Fassadengestaltung schafft bewusst einen Spielraum zwischen Varianz und Einheit, wodurch sich die Nutzungsvielfalt des Gebäudes nach Außen abzeichnet. Die Klinkerfassade ist konstituierend für den gestalterischen Ausdruck des Gebäudes. Ein besonderer Fokus liegt auf der architektonischen Ausformulierung der Straßenecke im Südwesten. Der beidseitige Fassadenrücksprung bildet einen adressbildenden Vorplatz aus, an welchem sich die Zugänge von Café und Hospiz befinden. Ein schattenspendender Baum markiert den Gebäudezugang und lädt zum Verweilen ein. Diese stadträumliche, öffentlichkeitswirksame Geste würdigt gleichzeitig qualitativ die historische Baulinie.
Alle Hospizzimmer sind entlang der straßenabgewandten Fassade untergebracht und verfügen über eigene Austritte. Somit ist ein Schutz vor Schallimmissionen der Martin-Luther-Straße sichergestellt. Sie sind über einen großzügigen, hellen und mäandrierenden Gang erschlossen. Der Gang wird durch breite Mauerwerkspfeiler rhythmisiert, zwischen denen sich Balkonaustritte als Verweilmöglichkeit für Besucher befinden. Dieses Fassadenspiel steht, wie auch der Typus eines städtischen Hospizes, im Spannungsfeld zwischen Ruhe, Geborgenheit und Offenheit.
-
Klient:
da-sein Hospizverein
-
Ort:
München - Giesing
-
Planungszeitraum:
2022
-
Geschossfläche:
3.600 m²
-
Team:
Partner
Dietrich Fink, Ulrich Binder
Projektteam
Mathis Lochner (Projektleiter), Luis Huber, Lukas Brecheler