Die Geschichte
Das Planungsgrundstück liegt an der Ecke Ottobrunner Straße und Adilostraße. Es ist aktuell bebaut mit einem markanten Eckhaus aus der Gründerzeit, einer Fabrikbaracke und einem Lagerhaus. An diesem Standort erfand und produzierte die Firma Funk und Vatter die erste Trockenhaube. Heute dienen die alten Fabrikgebäude nur noch als Lager und bieten das Potenzial, neuen Wohnraum zu schaffen.
Das Laubenganghaus
Entlang der Ottobrunner Straße wird ein neues, fünfgeschossiges Wohngebäude die eingeschossige Baracke ersetzen und den Straßenzug mit einer einheitlichen Höhenentwicklung vervollständigen. Ab dem 3. Obergeschoss nimmt das Gebäude die Dachneigung des benachbarten Bestandshauses auf und gibt dem freistehenden Eckhaus stadträumlich Anschluss. Eine schmale Fuge dient als Haupterschließung und Durchgang zum grünen Innenhof. Gleichzeitig wahrt diese Fuge einen respektvollen Abstand zum Bestandsbau.
Das Erdgeschoss wird vollflächig von einer Kindertagesstätte genutzt, deren großer Garten im geschützten Innenhof liegt. Die Wohnungen in den Obergeschossen werden durch einen Laubengang entlang der Ottobrunner Straße erschlossen. Alle Wohnungen sind nach Westen orientiert und verfügen über große, zur Straße abgewandte Balkone mit Blick in die Baumkronen. Ab dem 3. Obergeschoss entstehen Maisonettewohnungen. Unterschiedliche Wohnungstypen und -größen schaffen Angebote für verschiedene Zielgruppen und Lebensentwürfe.
Das Gebäude wird in ökonomischer, serieller Bauweise errichtet. Die Konstruktion besteht aus Sandwichfertigteilen aus Recyclingbeton und ist mit recyceltem Aluminium verkleidet. Alle Bauteile sind rückbaubar und können in ihre Ausgangsmaterialien zerlegt werden. Der Einsatz von Photovoltaikelementen kann hier, als Brüstungselemente auch in der Fassade zum Einsatz kommen, bzw. nachgerüstet werden.
Das Gartenhaus
Im Gegensatz zur stark befahrenen Ottobrunner Straße hat die Adilostraße den Charakter einer kleinteiligen Einfamilienhaussiedlung. Die Umgebungsbebauung ist zweigeschossig mit prägnanten Dachfiguren. Das Gartenhaus nimmt diese Typologie auf und entwickelt sich über zwei Ebenen mit einem Dachgeschoss. Dabei wird besonderer Wert auf eine einfache Bauweise gelegt.
Das Haus besteht aus einschaligem Dämmmauerwerk und wird mineralisch verputzt. Eine robuste Grundrissstruktur sowie ein externes Treppenhaus ermöglichen eine effiziente Flächenausnutzung und funktionale Raumaufteilung. Eine vorgestellte Balkonschicht im Westen erweitert die Wohnräume und schafft große, attraktive Freisitze.
Die Gemeinschaft und Mobilität
Es werden Fahrradstellplätze, Lastenfahrradplätze und E-Ladestationen in das Konzept integriert.
Der grüne Innenhof wird neben der Litanutzung als gemeinschaftlich nutzbare Grünfläche gestaltet und fördert nachbarschaftliches Miteinander.
-
Klient:
Gartencenter Seebauer GmbH
-
Ort:
München - Ramersdorf
-
Planungszeitraum:
2023 - 2025
-
Geschossfläche:
2.300 m2
-
Team:
Partner
Dietrich Fink, Ulrich Binder
Projektteam
Miriam Fehse (Projektleiterin), Luis Wittmann, Mafalda Neves, Lisa Strandl
Externe Partner:
Appelmann Architekturbüro -
Planungsbeteiligte:
Hinnenthal Landschaftsarchitekten, Michel Hinnenthal, München (Freiflächenplanung)
BEWK Ingenieure GmbH & Co. KG, Alexander Weber, Ostfildern (Tragwerksplanung)
Janowski Ingenieure GmbH, Sebastian Witt, München (TGA Planung)
TOHR Bauphysik GmbH & Co. KG, Johannes Römer, Bergisch Gladbach (Bauphysik)
K33-Brandschutz, Michael Riedner, München (Brandschutz)