Leitbild
Die Grundordnung des neuen Wohnquartiers Vaterstetten Nordwest besteht in zehn Einzel-häusern, welche zwei Wohnhöfe umstellen. Die Geometrie der Häuser ist dabei so gewählt, dass sich einerseits keine überlangen Fassaden einstellen und andererseits variantenreiche Blicke zwischen den Häusern ergeben. Ihre Stellung zueinander ist so entwickelt, dass sich maßstabbildende Teilräume ergeben. Trotz der überwiegenden Baugleichheit der Häuser stel-len sich dadurch jeweils eigene örtliche Identitäten ein. Sowohl in Nord-Süd-Richtung über die beiden Höfe, wie in Ost-West-Richtung von der Dorfstraße zum westlichen Anger ist das neue Quartier intensiv durchlässig.
Das neue Quartier und seine Adressen
Die einzelnen Häuser bilden überschaubare Hausgemeinschaften in der Größe zwischen elf und siebzehn Wohnungen. Die Häuser entlang der Dorfstraße werden direkt von dieser er-schlossen. Alle anderen Häuser werden direkt von den Höfen erschlossen. Ein Hausbaum mit einer Hausbank und ein kleiner Abstellbereich für Fahrräder markieren die jeweiligen Ein-gänge. Tritt man in die Häuser, wird man von einem großzügigen Entree empfangen, das aus-reichend groß für die alltägliche Begegnung und für das Abstellen von Kinderwägen ist.
Qualitäten des Freiraumes
Das Ziel der freiraumplanerischen Konzeption ist die Versorgung der Bewohner mit differen-zierten, vielfältig nutzbaren, und gut in die Umgebung vernetzten Freiräumen. Die beiden be-grünten und baumbestandenen Wohnhöfe bilden dabei die zentralen Kommunikationsorte im Quartier. In diese betten sich vielfältige Freiraumangebote für barrierefreie nachbarliche Be-gegnungen und für das Spiel der Kinder ein. Obst- und Ziergehölze gliedern die Bereiche für Aufenthalts- und Gemeinschaftsräume, Räume für das Kinderspiel und die private Terras-senbereiche, die als „Grüne Inseln“ mit Hecken gefasst sind. Am nördlichen Rand des Wohn-quartiers entstehen gemeinschaftlich nutzbare Flächen für den urbanen Gartenbau.
Selbstverständnis
Das Selbstverständnis des neuen Wohnquartiers wird aus bewährten räumlichen Mustern entwickelt: öffentliche Bereiche, die als Quartiersplatz für das Gesamtquartier dienen und Flä-chen für die fußläufige Nahversorgung mit Waren des täglichen Bedarfs bereitstellen; gemein-schaftliche Freiräume, die als Höfe Verweilqualitäten besitzen, dem Kinderspiel dienen und den nachbarlichen Dialog stimulieren; individuelle Freiräume, die geschützt der Erholung die-nen; Häuser, die kompakt, flächensparend und energieeffizient sind; begrünte Dächer, die Photovoltaikflächen bereitstellen; Wände aus unterhaltungsarmem Ziegelmauerwerk mit mine-ralischen Putzen und Wohngrundrisse, die flexibel und dauerhaft gebrauchstauglich sind.
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Klient:
Gemeinde Vaterstetten
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Ort:
Vaterstetten Nordwest
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Planungszeitraum:
2019 - 2020
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Planungsgebiet:
1,4 ha
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Geschossfläche:
13.380 m2
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Team:
Partner:
2016 - 2019: Dietrich Fink, Thomas Jocher, Ivan Grafl, Christof Wallner
Projektteam:
Sebastian Linder (Projektleitung), Michael Maier, Yasin Ulutas -
Fachplanungen:
Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner (Freiflächenplanung)
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Auszeichnungen:
Realisierungswettbewerb
3. Preis
Wettbewerbspanels











