172 Stadtquartier Funkkaserne Nord

Die Arbeit hält die vorgegebenen Kennzahlen, Baugrenzen etc. in vorbildlicher Weise ein und erreicht dabei sehr gute Kennwerte in der Wirtschaftlichkeit. Unter der Voraussetzung, dass der östliche Schallschutz über eine Doppelfassade gelöst wird, funktioniert hier auch das studentische Wohnen. Gemeinschaftsfreiflächen von Studentenwohnen und Clearinghaus liegen in Punkto Immissionsschutz richtig, die damit einhergehende Überschreitung der Geschossigkeit an dieser Stelle ist begründbar … Auch typologisch interpretiert der Entwurf die Vorgaben aus Bebauungsplan und Gestaltungsleitfaden gekonnt und schafft mit den leicht erhöhten Gartenhöfen und Erdgeschossen die notwendige Privatheit zum öffentlichen Raum. Zwischen die Gebäude gespannte Schallschutzwände aus sog. “Gartenzimmern“ sind als zweiseitig belichtete Loggien den Wohnungen im Norden zugeordnet. Die Gartenzimmer sind ein ambitionierter und gelungener Beitrag zu einer neuen Typologie von bewohnbaren Lärmschutzwänden … Die Besonderheit der Arbeit aus freiraumplanerischer Sicht stellt sich insbesondere in der differenzierten Versorgung mit privaten-halböffentlichen und öffentlichen Außenräumen dar. Sämtliche Wohnungen verfügen über ein hervorragendes Freiraumangebot, welches durch gemeinschaftlich nutzbare Freiräume in den Höfen ergänzt wird. Auf Grund der Anhebung der Gartenhöfe müssen die Wohnungen ab dem 3. Obergeschoss durchgesteckt organisiert werden. Der dabei entstehende Wohnungsmix ist ausgewogen und bietet unterschiedliche Wohnungsgrößen und Typologien … In den südlichen Erdgeschossköpfen werden gute Angebote für Gemeinschaftseinrichtungen gemacht. Leider ist der Gartenhof nicht barrierefrei erreichbar, dies ist jedoch im Kontext mit den Gemeinschaftseinrichtungen lösbar. Die Architektursprache der Fassaden verfügt über eine souveräne Leichtigkeit, die Wohnlichkeit ausstrahlt und der Aufgabe angemessen erscheint. Die Fassade am Frankfurter Ring macht das Wohnen auch nach außen sichtbar und ist ein interessanter Beitrag zu den gegebenen Herausforderungen an diesem Ort. (Auszug aus dem Preisgerichtprotokoll)

  • Klient:

    GEWOFAG Grundstücksgesellschaft mbH München

  • Ort:

    München - Schwabing-Freimann

  • Planungszeitraum:

    2011

  • Geschossfläche:

    31.520 m2

  • Planungsgebiet:

    19,6 ha

  • Team:

    Partner
    Dietrich Fink, Thomas Jocher mit Stefan Forster Architekten, Frankfurt am Main
    Projektteam
    Ivan Grafl (Projektleitung), Florian Latsch, Clemens Nuyken, Christoph von Oefele, Peter Timar, Patrizia Scheid

  • Fachplanungen:

    Real Landschaftsarchitektur, München (Freianlagenplanung)

  • Veröffentlichungen:

    Wettbewerbe aktuell 3/2012

  • Auszeichnungen:

    Städtebaulicher Realisierungswettbewerb
    3. Preis

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