Städtebauliche Einbindung, Außenraum und Erschließung
Orientiert am hohen Durchgrünungsanteil der historischen Gartenstadt Wedau wird das Wohnen im Grünen als Grundsatz adaptiert und landschaftlich neu interpretiert. Dabei entstehen differenzierte Stadträume, welche die hohe Aufenthaltsqualität des neuen Quartiers ausmachen. Die vorgeschlagene östliche Bebauung stärkt die Struktur des angrenzenden Parks und macht ihn als eigenständigen Freiraum erkennbar. Leichte, aufgebrochenen Fassaden mit „Grünen Zimmern“ und einem „Grünen Laubengang“ verbinden die Geschosswohnungsbauten mit der Parkanlage. Großzügige, begrünte Zugänge schließen die rückliegende Wohnstraße unmittelbar an den Park an. Die als Mischverkehrsfläche ausgeschriebene Erschließungsstraße ist als Wohnstraße gedacht. Differenzierte Bodenbeläge und Baumreihen zonieren den Straßenraum, der zum Spielen und zu Interaktion einlädt und so als vielfältig nutzbarer öffentlicher Raum erlebbar wird. Entlang der asphaltierten Fahrbahn führt eine Allmende mit wassergebundener Decke und einseitiger Allee aus hochstämmigen, breitkronigen Bäumen in das Quartier hinein. Die freie Gestaltung und Nutzbarkeit dieser Fläche bringt ein Stück mediterranes Lebensgefühl in die Seenlandschaft Wedaus. Alle acht Wohngebäude werden aus diesem lebendigen Straßenraum erschlossen. Über Hintereingänge sind die östlichen Geschosswohnungsbauten direkt an den Park angebunden. Im Bereich der westlichen Freiflächen sind private Gärten angeordnet. Daran angrenzend befindet sich ein gemeinschaftlich genutzter, heideartiger Grünraum, in dem Spielmöglichkeiten für Kinder, Grillplätze und eine Streuobstwiese angeboten werden.
Typologie und Wohnformen
Das Quartier bietet ein Miteinander verschiedener Gebäudetypen, wodurch eine möglichst große Vielfalt an Interessensgruppen und Menschen aller Lebensphasen angesprochen werden. In den Baufeldern 1.1 und 1.2 werden in einem generationengerechten Wohnungsmix Angebote für alle Altersgruppen geschaffen. Hier werden Geschosswohnungsbauten und Laubenganghäuser durch individuelle Wohnformen wie Townhouses ergänzt. Dadurch wird die ideale Flexibilität an unterschiedlichen Hausgrößen und Wohntypen angeboten, was insbesondere junge Familien anziehen soll. Im Bereich des Geschosswohnens wird eine Vielzahl verschiedener Wohnformen und -größen angeboten. Das generationengerechte Projekt „Wohnen 60plus“ auf Baufeld 2.1 zeichnet sich aus durch einen großzügigen gemeinschaftlich genutzten Grünen Laubengang, der entlang des Parks verbindendes Element zwischen den individuellen Wohneinheiten darstellt. Einsamkeit im Alter wird so gezielt entgegengewirkt. Darüber hinaus wird ein optionales Wohnprojekt angeboten, welches gemeinschaftliche Wohnflächen und ein Gästezimmer umfasst. Ein Gymnastikraum und eine Arztpraxis im Erdgeschoss ergänzen das Angebot. Als Reaktion auf den Wandel der Lebensformen bietet das Projekt „Wohnen der Zukunft“ auf Baufeld 2.2 neben energetisch optimierter und klimaneutraler Nutzung innovativer Gebäudetechnik Co-Working Spaces und Kommunikationsflächen unterschiedlicher Qualität. Im Gartenhaus (Gebäude 7) bieten „Grüne Zimmer“ flexibel nutzbare Freibereiche für Arbeit und Freizeit. Im Erdgeschoss werden optionale Co-Working Spaces angeboten, welche an eine großzügige Terrasse angeschlossen sind. Zuschaltbare Zimmer ermöglichen im „Ausbauhaus“ (Gebäude 6) eine flexible Anpassung der Wohnungen an sich ändernde Lebensverhältnisse. Die „Grünen Treppentürme“ dienen dem direkten Anschluss an den Park und fördern die Interaktion innerhalb des Gebäudes.
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Klient:
GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH
in Abstimmung mit der Stadt Duisburg -
Ort:
Duisburg
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Planungszeitraum:
2021-2022
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Geschossfläche:
17.480 m2
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Planungsgebiet:
15.800 m2
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Team:
Partner
Dietrich Fink, Ulrich Binder
Projektteam
Mathis Lochner (Projektleitung), Luis Huber, Lukas Brecheler -
Fachplanung:
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Verfahren:
Realisierungswettbewerb
Zeichnungen


Wettbewerbspanels







