Im Jahr 2024 wurde das Schweriner Residenzensemble, ein überwiegend im 19. Jahrhundert errichtetes architektonisches und landschaftliches Ensemble, das auf die Großherzöge Mecklenburg-Schwerins zurückgeht als Welterbestätte aufgenommen. Um die Welterbestätte für Besucherinnen und Besucher begreifbar und erfahrbar zu machen, bedarf es in Schwerin eines Informationszentrums. Da auch die stadtgeschichtliche Sammlung der Landeshauptstadt Schwerin seit geraumer Zeit einen angemessenen Ausstellungsort benötigt, sollen die bestehenden Bedarfe an musealen Flächen in einem gemeinsamen Museumsbau inmitten der Schweriner Altstadt, angrenzend an das Rathaus, den Marktplatz und den Schlachtermarkt und unter Integration eines unter Denkmalschutz stehenden Bestandsgebäudes untergebracht werden.
Wesentliches Ziel des Entwurfs ist es, das denkmalgeschützte Haus und die kommende Erweiterung des Hauses zu einem Stadtgeschichtlichen Museumsbau zu einem baulichen, räumlichen und funktionalen Ensemble zu führen, das sich einerseits in Volumen und Ausdruck in den städtischen Kontext einfügt und andererseits sich selbstbewusst als besonderer öffentlicher Ort im Altstadtkern Schwerins artikuliert.
Das neue Stadtgeschichtliche Museum entwickelt ein eigenes Dach-Ensemble aus sieben Satteldächern ähnlicher Dimension und verwebt damit den eigenen Maßstab mit dem Maß und der Art der Dächer der Altstadt Schwerins. Die Straßenrandbebauung der Domstraße und der Schlachterstraße, wie auch die Platzrandbebauung des Schlachtermarktes werden dabei in den Dimensionen wiederhergestellt, die in der Altstadt Schwerins vertraut sind. Das Erdgeschoss des Erweiterungsbaus verhält sich dabei offen und einladend zum Öffentlichen Raum des Schlachtermarktes über die sichtbare Platzierung des Eingangs und der öffentlichen Cafeteria.
Das Selbstverständnis des neuen Gebäudeensembles geht von der Anordnung des Museums auf einer Ebene als bestmögliche Organisationsform im kleinstmöglichen Volumen aus. Im Erdgeschoss befinden sich Eingangshalle, Welterbe-Informationszentrum, Wechselausstellung und Cafeteria. Der Ausdruck entwickelt sich im Dialog von Einfügung und Selbstbehauptung als öffentliches Haus im Altstadtkern Schwerins.
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Ort:
Schwerin
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Planungszeitraum:
2025
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Klient:
Landeshauptstadt Schwerin
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Geschossfläche:
3.480 m2
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Team:
Partner:
Dietrich Fink, Ulrich Binder, Lukas Brecheler (Assoziierter)
Projektteam:
David Fritz (Projektleitung), Miriam Fehse, David Herrmann, Luzia Brix, Amelie Kitz -
Fachplanungen:
Ingenieurbüro Hausladen GmbH, Prof. Elisabeth Endres, München / Braunschweig (Klimadesign)
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Verfahren:
Offener Realisierungswettbewerb
Zeichnungen












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