268 Münchner Nordosten

Die Leitidee des Entwicklungskonzepts sieht eine an den tatsächlichen Bedarf angepasste Entwicklungsmöglichkeit in mehreren Schritten vor. Über der bestehenden technischen Infrastruktur der S- Bahn in Tieflage werden zuerst die wesentlichen zentralen Einrichtungen angeordnet. Die weitere verkehrliche Entwicklung des ÖPNV, besonders die Verlängerung der U- Bahn endet vorerst an der S-Bahn-Station Englschalking, um bedarfsgerecht in der letzten Phase bis München-Riem und der Messe verlängert zu werden. Großzügige, schnelle Fahrradverbindungen werden auch in den Grünräumen angeordnet. Die neuen Stadträume orientieren sich in Form, Textur und Struktur am vorgefundenen, historisch gewachsenen Kontext. So stehen die historischen Ortskerne und Landschaftsräume und -elemente Patron für die neuen Quartiere und Freiräume. „Quartier an der Trabrennbahn“, „Quartier an Hüllgraben“, „Landschaftspark Salzwegwiesen“ uvm. Wichtige Wegeverbindungen, allen voran der Salzweg, sowie bestehende landschaftliche und freiraumplanerische Beziehungen, wie der Hüllgraben oder der Bahndamm werden erhalten und weiter verknüpft.

Der extensiv geprägte „Landschaftspark Salzwegwiesen“ vermittelt ausgehend von den etablierten Freiraummarken „Englischer Garten“ und „Isar“ über das „Oberföhringer Wehr“, entlang der historischen Wegeverbindung der Salzstraße jenseits der S8 in die, für den Münchner Nordosten so charakteristische, landwirtschaftlich geprägte Umgebung mit dem Ensemble der Galopprennbahn und dem Hüllgraben. Er integriert, angepasst an die unterschiedlichen Dichtevarianten, entlang des Salzweges die geforderten Bedarfe im Landschaftsraum - Bezirkssportanlage am Schnittpunkt mit dem „Infrastrukturband“, Krautgärten, Abenteuerspiel, neuer Badesee sowie weitere öffentliche Freiraumangebote.

Der bisher linear kaum raumhaltig verlaufende Hüllgraben wird als ökologische Ausgleichsfläche und ‚urban wetland’ mit hoher Aufenthaltsqualität entlang der neuen Stadtkante im Osten entwickelt. Neben einer extensiven Wegeerschließung, Stegen und unterschiedlichen Zugängen zum Wasser sowie Flächen zur Regenwasserspeicherung und -retention kann dieser Freiraumkorridor wie selbstverständlich weitere Bedarfe im Landschaftsraum sowie die bestehende Kleingartenanlage Nordost 2 aufnehmen.

Nach dem Prinzip eines abgestuften Freiraumsystem bestehend aus privaten, halböffentlichen und öffentlichen Grünflächen werden Wohnungs-, Gemeinschafts-, Dachgärten und Quartierparks in die zukünftigen Baustrukturen eingewoben. Interne Grünverbindungen vernetzten die Baufelder mit den umgebenden, übergeordneten Freiräumen.

  • Klient:

    Landeshauptstadt München
    Referat für Stadtplanung und Bauordnung

  • Ort:

    München - Bogenhausen / Trudering

  • Planungszeitraum:

    2019 - 2020

  • Planungsgebiet:

    602 ha

  • Team:

    Partner
    Dietrich Fink, Thomas Jocher, Ivan Grafl, Christof Wallner
    Projektteam
    Lukas Rückauer, Christine Gunia, Tina Bloch, Maximilian Friedmann

  • Fachplanungen:

    realgrün Landschaftsarchitekten, München (Freianlagenplanung)
    Michael Schmölz Landschaftsarchitekt, München (Raumsoziale Qualitäten)

  • Auszeichnungen:

    Städtebaulicher & Landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb
    Preisgruppe

Wettbewerbspläne

Projekte

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